Ab und an ist Google echt interessant. Regelmäßig versüßt es mir meinen Alltag. Viel mehr die gefundenen Seiten. Erst letztens wieder: durch die automatischen Suchvorschläge – keine Ahnung was ich eigentlich gesucht hatte – stieß ich auf eine Seite, auf der sich Mütter (und Väter) über die Vornamen ihrer Kinder austauschten. Ganz wichtiges Kriterium: die Jungennamen durften nicht zu “schwul” (tatsächliches Zitat) und die Mädchennamen nicht zu hart klingen. Ernsthaft?! Eine der größten Sorgen werdender Eltern ist also, dass die Kinder später für schwul oder für eine Kampflesbe gehalten werden. Wer hätte das gedacht? Und das noch bevor er/sie/es geboren wurde. Die lebhaften Diskussionen könnt ihr euch vorstellen. Schließlich findet die eine, dass ihr Anthony gar nicht schwul klingt und austeilt, weil sie nicht nachvollziehen kann, wie man bei Frieda nicht sofort an heißen Lesbensex denken an. Okay okay, so hat sie es nicht wortwörtlich geschrieben. Trotzdem war es amüsant zu lesen.
Toleranz nur in bestimmten Bereichen
Ich persönlich war von so viel Intoleranz geschockt. Sicherlich liegt es auch an meinem Umfeld, welches man sich ja glücklicherweise selbst aussuchen kann. Hier ist es egal, ob nun schwul, bi, hetero oder gar nicht – Hauptsache glücklich, Vorname egal. Anscheinend hört hier die Toleranz bei manchen Eltern auf.
Wir müssen dann aber den antiautoritären Erziehungsstil tolerieren. Ich bin auch immer wieder begeistert, wenn kleine Kinder laut brüllend wild durchs Café rennen. Natürlich darf man sich nicht aufregen und bloß nichts sagen. Aber egal. Andere Geschichte.
Dos and don’ts
Bleibt die Frage: “Welcher ist denn nun der perfekte Vorname?” Inspiration bekommt man ja genug. Man muss nur einmal durch die Stadt fahren. Unzählige Heckscheibenaufkleber zeigen, wer gerade an Bord ist. Wobei ich nicht weiß, welchen Vorteil man hat, wenn der Hintermann weiß, dass man es mit der Namenwahl mal so richtig versaut hat.
Ich persönlich denke, das Gesamtbild muss stimmen. Soll heißen: ein Carlo García oder eine Greta Schmidt sind okay. Joel Jayden Krause oder Chayenne Jaqueline Meyer eher weniger. Meiner Meinung nach. Hmm. Wenn ich so nachdenke … Also sollte der Carlo schwul sein … *Kopfkinoan* braungebrannt, durchtrainiert, mittelganges dunkles Haar … also sollte Carlo schwul sein … Ich würde ihn nehmen. Frank García klingt auch gut.
Dass Schwulsein nichts mit dem Namen zu tun hat, wissen wir alle. Vielleicht sollten wir einfach mal einen Elternstuhlkreis im Boys ‘n Beats einrichten und den Eltern davon berichten?! Bis es soweit ist, könnt ihr aber noch ordentlich abtanzen – ohne störende Stühle oder stillende Mütter. Wir sehen uns…
Euer Frank (der stolz auf seinen Vornamen ist – Danke Mutti!)
P.S.: Sorry an Joel Jayden und Chayenne Jaqueline. Ihr könnt ja noch heiraten und versuchen zu retten, was zu retten ist.
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