Irgendwann ist jeder mal dran, denn früher oder später muss es einfach raus – das Coming Out. Doch wie bringt man seinen Mitmenschen am besten bei, dass es ist wie es ist?

Entweder fahrt Ihr die sanfte Tour und gebt peu à peu immer mehr Details Eures Liebeslebens preis und schwimmt so ganz langsam an Euer Ufer. Oder Ihr fallt gleich mit der Tür ins Haus und verkündet Mutti, Vati, Oma, Opa und allen, die es noch unbedingt wissen müssten, ganz lauthals, dass Ihr ein Schwanzlutscher und Rosettenrambo seid. Die Ausdrucksweise bleibt Euch natürlich selbst überlassen. Ich finde jedenfalls Variante Zwei wesentlich interessanter und unterhaltsamer für alle Beteiligten, zumal man es dann einfach hinter sich hat.

Das neue Ich

Ahoi, los geht es, man ist nun offiziell schwul. Und was einmal gesagt wurde kann nicht mehr zurückgenommen werden. Also muss man jetzt seinen Mann stehen, was vielleicht auch unangenehme Seiten haben kann. Ich sage kann, denn ich habe noch nie gehört, dass jemand angefeindet wurde. Eher im Gegenteil, Schwule können sich kaum vor Freunden, vor allem vor Frauen retten. Denn welcher Mensch ist nicht gern in der Gesellschaft eines galanten, super gepflegten, gut riechenden, perfekt angezogenen und extrem lieben Mannes. Das Bild, welches wir Homosexuellen tragen, ist schon kein leichtes, aber ein sehr gutes. Wenn man diese Erscheinung mit seinem eigenen Stil mischt, kann man so manchen Stolperstein im Leben überwinden. Glaubt’s mir!

Michas Coming Out

Meine Güte, wie lang ist das her! Nachdem ich meinen Eltern diverse Freundinnen vorgestellt hatte, die eine größere Möpse als die andere – zur Freude meines Vaters, kam irgendwann auch für mich die Zeit, in der ich mir eingestehen musste: Micha, du steht auf Schwänze! Wie mein Umfeld darauf reagieren würde, war mir irgendwann egal und so sagte ich es als erstes meiner Mutter am Telefon. Nicht dass ich auf Schwänze stehe, sondern dass ich einen Freund und keine Freundin habe. Sie war entspannt und hatte es sich sowieso schon gedacht. Aber wo geht man als frisch Geouteter in Magdeburg hin? Damals ganz neu: das BOYS´N`BEATS. Und wen traf ich gleich bei meinem ersten Besuch, ehemalige Klassenkameraden, grandios! Hätte ich das früher gewusst, die Schulzeit wäre die geilste meines Lebens geworden.

Besucht doch mal am 15. Januar Sams Hypnoseshow im BOYS´N`BEATS und lasst in Euer Unterbewusstsein schauen! Wer weiß was da noch alles schlummert. Im Anschluss landet Ihr dann bestimmt wie ich damals auf der Tanzfläche und genießt Euer neues ICH. Denn irgendwann kommt der Tag, an dem das Risiko in der Blüte zu verharren schmerzlicher wird, als das Risiko zu blühen. In diesem Sinne wünsche ich Euch ein gesundes neues Jahr 2011. Vielleicht blüht der eine oder andere ja in diesem Jahr auf.

Euer Micha

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