Schwule am StrandNun ist der Sommer endgültig da und ich habe die Chance auf die Sommerfigur endgültig verpasst. Mal wieder! Jahr für Jahr das Gleiche. Dieses Mal ist es aber ganz besonders schlimm. Denn anscheinend nimmt mich meine Umwelt schon anders wahr als ich das gerne möchte. Wie zum Beispiel beim letzten Shoppingtrip.

Da kommt also der nette Verkäufer auf mich zu und fragt, ob er mir helfen könne, während ich mich bei einem Stapel Shirts von Größe S nach unten arbeite. „Was brauchst du denn? XL?!“ Mein Blick versteinerte. Mr. Right hat das Entsetzen in meinen Augen sofort gesehen. Ich entgegnete leicht flapsig, dass die L ausreicht. „Sicher?!“ fragt er noch einmal nach. Bildlich gesprochen hat er nicht nur Salz in die Wunde gestreut, sondern in dieser noch seinen Finger gelegt. Die Laune wechselte von entsetzt in leicht ungläubig, ob er das gerade wirklich ernst meint.

Egal denke ich mir. Schnell das Shirt gegriffen, noch ein weiteres in der L genommen und ab zur Kasse. „Willst du die nicht lieber nochmal anprobieren?“ Ich begann die versteckte Kamera zu suchen. Ja, der Bauch ist etwas dicker geworden, aber doch nicht so extrem. Letztes Jahr war im Zweifelsfall sogar mal noch ab und an ‘ne große M drin. „Nee nee passt schon. Ich hab hier immer die L genommen.“ Sein Blick darauf sagte alles.

Ich möchte behaupten, dass ein Außenstehender nicht so schnell merkt, was mit mir los ist. Mr. Right wusste ganz genau, dass ich gerade brodele. Normalerweise wäre ich auch ohne Shirt gegangen, aber ihr kennt das: Man sieht etwas und will es unbedingt haben. Das ist das Gleiche wie mit Schokoriegeln.

Zuhause dann angekommen habe ich gleich die Shirts anprobiert. Vielleicht um mir selbst zu beweisen, dass die L die richtige Entscheidung  war. Sitzt perfekt. Alle Aufregung umsonst.

 Hallo Sommerfigur 2017

Trotzdem begann das Umdenken. Wie gut, dass einer der mir bis dato unbekannten Umzugshelfer irgendwas mit Sport studiert. Ich habe nicht genau zuhören können, weil ich ständig durch Kontraktionen von Muskeln abgelenkt wurde, von deren Existenz ich nicht einmal wusste. Was ich noch mitbekommen habe: er will sich als Personal-Trainer selbstständig machen und braucht immer mal wieder eine Bleibe in Leipzig. „Volltreffer“ denkt sich mein Verkäuferherz.

Jetzt ratet mal, bei wem bald eine scharfe Schnitte übernachtet und viel wichtiger: Wer bald selbst eine scharfe Schnitte wird. Zurück zu alten Tugenden und darüber hinaus quasi. Eine Beziehung kann einen ja schon sehr bequem werden lassen. Damit wird dann Schluss sein. Der Typ sah eindeutig stärker als mein Schweinehund aus.

Ich bin gespannt und werde berichten.

Wer mit der Zeit nicht abbaut, sondern sich prächtig entwickelt, sind nicht nur die Adonisse im Fitnessstudio, auch unser aller Lieblingsclub kann sich sehen lassen. Kaum zu glauben: er wird 12. Das muss gefeiert werden! Am 16. Juli heißt es: Korken knallen lassen und das Geburtstagskind feiern. Wir sehen uns!

Euer Frank

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