Eine Veranstaltung der Extravaganz heißt es, als ich die Einladung zu meiner allerersten Eng-Fashion-Party bei meinem Ex-Freund lese, von der ich Euch heute berichten möchte. Der Grundgedanke ist einfach. Man(n) schlüpft in die engsten Klamotten, die er in seinem Schrank finden kann, und präsentiert sich einen ganzen Abend lang, fast wie Gott ihn schuf, in einem Hauch von nichts.

Neben Musik, einigen Tänzen und vielen kalten Drinks wird dann die pure Lust am Körper gegenüber genossen. Nach meiner Einladung betitelte ich den Tag scherzhaft als Presswurstabend, was sich aber als Irrtum auftat.

Sex ist verboten!

Gegen 22.00 Uhr klingele ich an der Haustür. In meinem hellblauen Oberteil mit zu vielen Elasten, einer weißen Shorts mit zu wenig Stoff und noch mehr Elasten komme ich mir tatsächlich vor wie eine Presswurst. Mit den Worten „Sex ist verboten!“ und einem Glas Champagner werde ich von meinem Ex begrüßt. Ich schaue an Ihm runter und denke „Wow, war das damals auch so viel?“ Ich greife nach dem Glas und nehme mir etwas widerwillig vor, mich an die Spielregeln zu halten. Im Flur laufen mir auch schon die ersten Gäste über den Weg und zu meiner Verwunderung stelle ich fest, dass dies ein gemischtgeschlechtlicher Abend ist und dass Latex wieder in Mode zu kommen scheint. Sicher nicht der guten Qualität wegen sondern aufgrund der leicht abwischbaren Oberfläche. Bei den Anblicken sind meine Gedanken ähnlich schlimm denen an der Haustür. Ich bin freudig erregt und hoffe nur, dass man es mir nicht ansieht. Sonst wird dieser Abend für mich im wahrsten Sinne hart.

Ungewollte Berührungen

Die Party ist einfach grandios. Ich bin in guter Gesellschaft neben Sportlern, die sich auch gerne nackt zeigen könnten, smarten Studenten, Frauen mit gemachten Brüsten und aufgespritzten Lippen und einem Polizisten, der heute seinen Schlagstock nicht an der Hose trägt. Das Essen ist zwar spärlich, aber es isst eh niemand, wohl wegen dem Presswurstgefühl. Der ganze Abend ist durchzogen von knisternder Erotik, Begierde und jeder Menge männlicher Pheromone. Auch die Gesprächsthemen sind zur Genüge vorhanden, denn die meisten sind Komplimente über verdeckte, dennoch gut erkennbare Körperstellen. Ab und an kommt es dabei zu anscheinend ungewollten Berührungen, die dann mit einem „Huch“ und einem eindeutigen Grinsen verbunden sind. Einige Gäste bespielen sich gegenseitig mit Eiswürfeln und dabei zeigt sich, dass es Situationen gibt, bei denen ich mir wünschte gewisse Dinge einfach ausblenden zu können, um mein eigenes Verlangen zu unterdrücken.

Gegen fünf Uhr früh verabschieden sich die letzten Gäste und alle haben sich tatsächlich an die Spielregeln gehalten, obwohl es sicher in dem einen oder anderen Bett an diesem Morgen noch eng werden wird. Ich hingehen pelle mich aus und freue mich auf die nächste Gelegenheit in engen Lederhosen rumzulaufen. Diese ist schon am 17. und 18. September zum Oktoberfest-Wochenende im BOYS´n`BEATS. Mal sehen, wer noch so in engen Klamotten kommt?

Euer Micha

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